der gelben maritimen Buchreihe von Jürgen Ruszkowski
Horst Seidelwurde im Januar 1941 in Langenau im Württembergischen geboren. Er hat noch einen älteren Bruder. Nach achtjähriger Volksschulzeit lernte er Goldschmied. Der Beruf gefiel ihm ganz gut, aber von seinem Vater, der als Soldat bei der Marine war, hatte er so viel von der Seefahrt gehört, dass es ihn auch dorthin zog. Er verpflichtete sich also für 4 Jahre als Soldat auf Zeit, kündigte seine Stelle als Goldschmied und machte sich auf den Weg in den Norden an die Küste. Glücklich ist Horst beim Militär nicht geworden. „Ich wusste ja, dass die Besoldung nicht besonders gut war und die Unterbringung nicht gerade komfortabel. Die vier Jahre stand ich durch, wollte aber nicht länger bleiben. So schlug ich auch den mir angebotenen Unteroffizierslehrgang aus und wurde als Hauptgefreiter entlassen.“ Er gewöhnte sich, wie er sagt, bei der „Saufschule der Nation“ wie viele andere das Trinken an.
Nach vier Jahren bei der Marine wechselte er zur „christlichen Seefahrt“, mit dem Vorsatz: Zwei, drei Reisen, fremde Länder anschauen und dann zurück in den gelernten Beruf. Er begann als Leichtmatrose mit Matrosenheuer auf der „Karroo“ bei der Deutschen Afrika-Linie und blieb 16 Monate auf diesem Schiff. Es kam noch eine Reise dazu und noch eine... Sein zweites Schiff hieß „Kalahari“. 1970 legte er die Matrosenprüfung ab und fuhr fortan als Vollgrad. Die Bezahlung wurde besser, Urlaub gab es reichlich und die Liegezeiten dauerten damals noch bis zu drei Monaten! Später arbeitete er bei Reederei Russ auf der „Carsten Russ“, „Hermann Russ“ und „Ernst G. Russ“. Sechs Monate war er auf dem Passagierschiff „Boheme“ tätig. Bei Reederei Richard Schröder fuhr er in der Trampfahrt auf MS „Paul Schröder“ nach Südamerika, West- und Ostküste, Afrika und Vereinigte Staaten. „In Chile habe ich mir damals eine Tuberkulose aufgesackt. Zunächst wurde mir die Gesundheitskarte entzogen und dann nur noch befristet verlängert. Deshalb musterte ich ab und fing auf einem Versorger bei der Hansa an. Bei einem Versorger-Einsatz vor Singapore hatte ich beim Ankerhandling einen Unfall. Ich ging über Bord und zog mir dabei einen Hüftschaden zu.“ Danach war er noch eineinhalb Jahre auf dem Forschungsschiff „Sonne“ tätig. Die Forschungsreisen fanden im pazifischen Raum vor Australien, Honolulu und bei den Galápagosinseln statt. „Durch die unterseeischen Schlote konnten die Wissenschaftler an Bord tief ins Erdinnere vordringen. Man suchte auch Manganknollen in der Tiefsee. „Die Seefahrt ist herrlich gewesen! - Mit meiner tiefen Abhängigkeit vom Alkohol wurde es leider immer schlimmer. Durch das Saufen wurde ich unzuverlässig. Es kam zu Ausfällen. So wurde mein Vertrag nicht mehr verlängert.“
Ob als Folge des Unfalls oder wegen des Alkohols? - Es folgten erst leichte, später schwerere Schlaganfälle und Halluzinationen. Von heute auf morgen war es mit der Seefahrt vorbei. Seine Gesundheitskarte wurde ihm entzogen und damit war auch kein neuer Heuerschein zu bekommen. Einer sofortigen Umschulung stand seine Abhängigkeit vom Alkohol im Weg. Auf dem Arbeitsamt wurde ihm nahegelegt, sich zunächst einer Entziehungskur zu unterziehen. Horst bekam dann - glücklicherweise - einen Platz für eine Langzeit-Therapie im Sozialtherapeutischen Zentrum in Hamburg-Hummelsbüttel, im „Trockendock“, wie die Seeleute die Entziehungstherapie nennen. Die Kur hat er inzwischen erfolgreich beendet. „Ich habe in der Finsternis gelebt. Jetzt bin ich aufgewacht!“ Ob er denn nicht mal andere alkoholabhängige Seeleute überzeugen könne, dass es sich ohne „Freund Alkohol“ auch leben lasse? Da seien alle Überzeugungsversuche sinnlos! Jeder müsse seinen eigenen Weg gehen und sich auf Grund bitterer Erfahrungen selber zu Konsequenzen durchringen. Zu überzeugen sei ein Alkoholiker ohnehin nicht. Er wolle aber jedem mit Rat und Tat zur Seite stehen, der ihn von sich aus darum bitte. Horst ist nun in doppelter Hinsicht trocken: Er trinkt nicht mehr und fährt nicht mehr zur See. Weiterhin besucht er Selbsthilfegruppen für Alkoholabhängige und ist sich seiner Lebenssituation nach deren Aufarbeitung voll bewusst. Inzwischen bezieht Horst S. eine Rente.
Alle paar Tage kommt er mit seinem Fahrrad ins Seemannsheim, wo er zwischen 1976 bis 1989 regelmäßig bei seinen Landaufenthalten wohnte, um hier einen Schnack mit früheren Kollegen zu halten.
amüsant und spannend wird über das Leben an Bord vom Moses bis zum Matrosen vor dem Mast in den 1950/60er Jahren, als Nautiker hinter dem Mast in den 1970/90er Jahren berichtet
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Maritime books in German language: fates of international sailors
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